Produktionsprozesse im modernen Fahrzeugbau: Wie sehen die typischen Abläufe aus?

Wie kann die Fahrzeugproduktion so effizient und nachhaltig gestaltet werden, dass sie den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht wird? Die modernen Produktionsabläufe in der Fahrzeugindustrie haben sich enorm weiterentwickelt, um den steigenden Anforderungen an Leistung und Umweltverträglichkeit gerecht zu werden. Vom Einsatz fortschrittlicher Fertigungstechnologien bis hin zur Automobilfertigung unter Berücksichtigung strenger Emissionsvorgaben – die Branche steht nie still.

Ein zentraler Aspekt der modernen Fahrzeugproduktion ist die Optimierung von Verbrennungsmotoren und die Verbesserung der Energieaufnahme durch gezielte Karosserieverformung. Zusätzlich sind Einspritztechniken und die Implementierung von Partikelfiltern sowie Katalysatoren entscheidend, um Emissionen effektiv zu reduzieren.

Fahrzeug

Akademische Institutionen wie die HAW Hamburg bieten Studiengänge im Bereich Fahrzeugbau an, die grundlegende Module wie Festigkeitslehre, Dynamik, CAD und Fertigungstechnik umfassen1. In ihrem Studienangebot behandeln sie ebenfalls spezifische Themen wie Fahrzeugchassiskomponenten, Leichtbaukonstruktionen und Messtechnik1.

Solche umfassenden Programme bereiten Studierende darauf vor, die Herausforderungen der so genannten „Industrie 4.0“, wie in Veronika Steiners Masterarbeit zur digitalen Fabrik beschrieben, erfolgreich zu meistern. Die Einführung digitaler Technologien und deren Auswirkungen auf die Fahrzeugproduktion sind heute mehr denn je von Bedeutung. Dieser Wandel ist nicht nur eine Reaktion auf die fortschreitende Digitalisierung sondern auch auf die zunehmende Bedeutung der Elektromobilität und nachhaltiger Fertigungsprozesse.

Der technologische Fortschritt in der Fahrzeugindustrie ist auch ein Beispiel für die Integration von fortschrittlicher Produktionslogistik, wie sie in anderen Industriezweigen, beispielsweise der chemischen Industrie, entwickelt wurde2. Diese Integration hilft dabei, die Effizienz weiter zu steigern und die Qualität der Endprodukte zu sichern.

Einführung in die modernen Produktionsprozesse

Im Rahmen von Industrie 4.0 und technologischen Innovationen bildet die Integration von digitalen Technologien eine tragende Säule für den Fahrzeugbau. Technologische Fortschritte wie die digitale Fertigung, der Einsatz des digitalen Zwillings, modernste Montagevorrichtungen und adaptive Systeme verändern die Produktionsprozesse grundlegend.

Industrie 4.0 und technologische Innovationen

Die Automobilindustrie setzt zunehmend auf digitale Innovation, um ihre Fertigungsautomatisierung zu optimieren. Die Verwendung von recycelten Werkstoffen oder Materialien, die zukünftig recycelt werden können, nimmt in der modernen Autoproduktion zu3. Technologische Methoden wie das Design for Manufacturing (DFM) ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von Problemen und verbessern die Produktionsprozesse erheblich3. Durch die Anwendung von CAE-Simulationssoftware können präzise technische und finanzielle Analysen durchgeführt werden, die den Produktionsprozess effizienter gestalten3.

Rolle der Digitalisierung und Automatisierung

Die digitale Transformation ist ein essenzieller Bestandteil moderner Produktionsprozesse. Automatisierung einzelner Prozesse ist notwendig, um Präzision, Genauigkeit und Wiederholbarkeit in der Serienproduktion von Automobilteilen aus Kunststoff zu gewährleisten3. Ein großer Anteil der Automatisierung in der Automobilindustrie lässt sich am Einsatz von über 1,000 Industrierobotern pro 10,000 Arbeiter, insbesondere in Ländern wie Japan und Deutschland, erkennen4. Die Produktionsprozesse basieren auf dem Prinzip der kontinuierlichen Fließfertigung und viele Automobilhersteller adoptieren Prinzipien ähnlich dem Toyota Production System (TPS), um eine qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Produktion zu gewährleisten4.

Digitale Innovation

Mit der strategischen Planung in der Automobilindustrie, die die Art des zu bauenden Fahrzeugs, die gewünschten Mengen, Produkteigenschaften, Preisgestaltung und Fertigungsmethoden umfasst, wird der Produktionsprozess strukturiert und auf Mass Customization ausgerichtet4. Während der Herstellungsplanung werden oft bestehende Produktionsanlagen verwendet, um die neue Fahrzeugproduktion effizient zu integrieren und den kontinuierlichen Ablauf zu sichern4. Die Nutzung von Reverse Engineering für die Erstellung technischer Dokumentationen und die Durchführung detaillierter Machbarkeitsstudien und Kostenanalysen ist ebenfalls entscheidend, um Risiken in der Produktion zu minimieren und die Fertigungsautomatisierung zu verbessern3.

  • Die Integration von Industrie 4.0-Technologien erhöht die Effizienz der Produktionsprozesse.
  • Digitalisierung und Automatisierung sind wesentliche Bestandteile für die Optimierung der Produktionsabläufe.
  • Technologische Innovationen unterstützen die flexible Produktion und die Erfüllung von Kundenanforderungen.

Die Entwicklungsphasen eines Fahrzeugs

Die Fahrzeugentwicklung umfasst mehrere entscheidende Phasen, die sorgfältig geplant und koordiniert werden müssen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Diese Phasen beginnen mit dem Konzept und Design, gefolgt von Prototypenbau und Testen, und enden schließlich mit der Fertigung und Endmontage. Jede Phase spielt eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass das Endprodukt sowohl den Verbraucheranforderungen als auch den Sicherheitsstandards entspricht.

Konzept und Design

In der Konzeptphase werden wichtige Grundlagen für die Fahrzeugentwicklung gelegt. Hier werden Kundenmarktprofile erstellt, Benchmark-Fahrzeuge definiert und Fahrzeugziele festgelegt5. Die automobilen Konzepte werden zunächst in Systeme und Komponenten zerlegt und dann wieder zu einem Gesamtfahrzeug zusammengesetzt5. Dies erfordert fundierte Kenntnisse in Fahrzeugdesign und moderner CAD-Software. Ein Beispiel für eine exzellente Ausbildung in diesem Bereich bietet der Studiengang der HAW Hamburg, der Kurse wie Freihandzeichnen und Technisches Zeichnen sowie Grundlagen der darstellenden Geometrie abdeckt.

Prototypenbau und Testen

Nach der Konzeptphase folgt der Prototypenbau, in dem erste Versionen des Fahrzeugs gebaut werden, um Design und Funktion zu prüfen. In dieser Phase kommen auch Fahrzeugtestverfahren und virtuelle Technologien zum Einsatz, um Time-to-Market und Entwicklungskosten zu optimieren5. Die Reduzierung der Entwicklungszeit ist ein wichtiger Aspekt, wie beim Jaguar I-Pace, bei dem die Entwicklungszeit von 18 Monaten auf 12 Wochen gesenkt wurde, was zu erheblichen Kosten- und Zeitersparnissen führte6. Diese Tests sind außerdem essentiell, um die Einhaltung von Sicherheitsstandards und gesetzlichen Anforderungen sicherzustellen.

Fertigung und Endmontage

Die abschließende Phase in der Fahrzeugproduktion ist die Fertigung und Endmontage. Hier werden alle während der vorhergehenden Phasen gewonnenen Erkenntnisse genutzt, um das Fahrzeug auf den Markt zu bringen. Automobilhersteller verwenden oft flexible Baukastensysteme, um verschiedene Modellvarianten wie Kombis oder Coupés effizient zu entwickeln7. Diese flexiblen Systeme erleichtern es, neue Modelle regelmäßig einzuführen und so den Interessen von Leasing- und Mietwagenflotten gerecht zu werden7. Mit über einer Million Stunden an Simulationstests und über 1.000 Jahren Rechenleistung auf Hochgeschwindigkeitsrechnern wird sichergestellt, dass die Fahrzeuge den höchsten Standards entsprechen6.

Quellenverweise

  1. https://www.haw-hamburg.de/fileadmin/zentrale_PDF/TI/Modulhandbücher/Fahrzeugtechnik_und_Flugzeugbau/200807_Modulhandbuch_Bachelor.pdf
  2. https://www.uni-saarland.de/fileadmin/upload/lehrstuhl/loos/Loos-Produktionslogistik_chemische_Industrie-1997.pdf
  3. https://knaufautomotive.com/de/design-und-fertigungsprozesse-in-der-automobilindustrie/
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Automobilfertigung
  5. https://www.magna.com/de/stories/inside-automotive/2022/die-grundlagen-des-fahrzeugentwicklungsprozesses
  6. https://www.konstruktionspraxis.vogel.de/wie-simulation-die-entwicklungszeit-von-autos-deutlich-verringert-a-788550/
  7. https://www.spiegel.de/auto/aktuell/warum-lange-entwicklungszyklen-fuer-autohersteller-zum-problem-werden-a-881990.html