Propolis

Das Schmerzmittel der Bienen: Was steckt hinter Propolis?

Wussten Sie, dass ein natürliches Produkt aus dem Bienenstock das Potenzial hat, wie ein natürliches Schmerzmittel zu wirken und weit mehr als nur ein gewöhnliches Bienenprodukt ist? Propolis, oft auch als Kittharz bekannt, besteht aus mehr als 300 unterschiedlichen chemischen Verbindungen1. Diese komplexe Zusammensetzung, die sich je nach Standort des Bienenstocks ändern kann, macht es zu einem wahren Wunder der Natur1.

Die Heilkraft von Propolis wird seit Jahrtausenden geschätzt. In der Antike diente es als Desinfektionsmittel und Allround-Heilmittel und erfährt nun durch moderne wissenschaftliche Methoden erneut große Aufmerksamkeit1. Doch was steckt wirklich hinter diesem geheimnisvollen Harz? Trotz populärer Überzeugungen über die Stärkung des Immunsystems und die Bekämpfung von Müdigkeit, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bisher keinen wissenschaftlichen Beweis für einen direkten gesundheitlichen Nutzen durch den Konsum von Propolis anerkannt2.

Bienen

Zusätzlich zur wachsenden Popularität von Propolis als Naturheilmittel, muss man jedoch auch die Risiken im Auge behalten. Insbesondere Produkte zur Anwendung auf der Haut können allergische Reaktionen auslösen1. Personen, die empfindlich auf Bienenstiche oder Bienenprodukte reagieren, sollten vorsichtig sein.

Schwangere und Personen mit bekannten starken Allergien wird geraten, auf die Einnahme von Propolis zu verzichten1. Trotz dieser Risiken ist das Interesse an Propolis als Nahrungsergänzungsmittel ungebrochen.

Tauchen Sie tiefer ein in die Welt der Bienenprodukte und erfahren Sie, wie Propolis hergestellt wird und welche entscheidende Rolle es im Bienenstock spielt. Entdecken Sie außerdem, welche Inhaltsstoffe diesem Wundermittel seine kraftvolle Wirkung verleihen. Werden Sie neugierig auf das, was Propolis wirklich zu bieten hat!

Was ist Propolis und wie wird es von Bienen hergestellt?

Propolis, auch bekannt als Kittharz, ist eine harzige Substanz, die von Bienen aus Knospen und der Rinde verschiedener Bäume gesammelt wird. Hauptsächlich finden die Bienen ihre Quellen in Birken, Buchen, Erlen, Fichten, Pappeln, Kastanien und Ulmen3. Diese Substanz wird im Bienenstock weiterverarbeitet und bietet den Bienen Schutz vor schädlichen Viren, Bakterien und Pilzen4. Aufgrund seiner zahlreichen Inhaltsstoffe und gesundheitsfördernden Wirkungen wird Propolis besonders in der Alternativmedizin geschätzt.

Die Rolle von Propolis im Bienenstock

Im Bienenstock spielt Propolis eine wesentliche Rolle. Es wird verwendet, um Ritzen und Öffnungen zu verschließen, was als eine Art natürliche Barriere gegen Eindringlinge und Krankheitserreger dient3. Die antibakterielle Wirkung von Propolis schützt den Bienenstock effektiv vor Infektionen und trägt zur allgemeinen Gesundheit der Kolonie bei5. Zudem sammeln Bienen durchschnittlich 10 mg Propolis pro Flug und bringen es zurück in den Bienenstock4.

Gewinnung und Verarbeitung von Propolis

Die Gewinnung von Propolis erfolgt zu einem großen Teil durch das Anbringen von feinmaschigen Gittern im Bienenstock, in denen die Bienen die abgegrenzten Flächen mit Propolis abdichten3. Dieses Kittharz wird anschließend von den Imkern abgekratzt und in gefrorenem Zustand abgeklopft, um optimale Mengen zu gewinnen. Ein Bienenvolk kann abhängig von den Außentemperaturen und der Luftfeuchtigkeit zwischen 50 g und 250 g Propolis pro Jahr produzieren; in manchen Fällen sogar bis zu 600 g4.

Gewinnung von Propolis

Zusammensetzung und Hauptbestandteile

Die Zusammensetzung von Propolis ist je nach Herkunft und Pflanzenquellen sehr unterschiedlich. Es besteht aus etwa 55% natürlichem Harz und Pollengummi sowie verschiedenen Flavonoiden wie Chrysin, Galangin, Pinocembrin und Pinobanksinacetat3. Dazu kommen weitere Inhaltsstoffe wie Phenole, Ester, Polysaccharide, Gummi und hydroxyzimtsäuren3. Die rundum gesundheitsfördernden Eigenschaften verdankt Propolis hauptsächlich seiner antioxidativen und antibakteriellen Wirkung, die auf die in ihm enthaltenen prenylierte Flavonoide und phenolische Verbindungen zurückzuführen sind3.

Die angeblichen gesundheitlichen Vorteile von Propolis

Propolis ist bekannt für seine vielfältigen gesundheitsfördernden Eigenschaften, die das Naturprodukt zu einem gefragten natürlichen Heilmittel machen. Studien haben gezeigt, dass Propolis über bemerkenswerte antibakterielle, antivirale und antioxidative Effekte verfügt, was es zu einer starken Waffe im Kampf gegen verschiedene Krankheiten macht6.

Die Anwendung von Propolis soll vielfältige gesundheitliche Vorteile bieten. Beispielsweise hilft es bei Hautunreinheiten, Hautreizungen sowie kleineren Verbrennungen und Ekzemen7. Zudem wird es zur Verbesserung der Immunabwehr und zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten verwendet. Die antioxidativen Effekte von Propolis tragen ebenfalls zur Zellverjüngung bei und können Stress, Müdigkeit sowie Konzentrationsschwierigkeiten lindern7.

Interessanterweise gibt es zehn wissenschaftliche Publikationen, die sich speziell mit den Gesundheitsvorteilen und biologischen Wirkungen von Propolis befassen. Diese behandeln unter anderem die antibakteriellen Eigenschaften, die potenzielle Antikrebsaktivität und die therapeutischen Anwendungen gegen Infektionskrankheiten6. Allerdings sind in den veröffentlichten Artikeln auch die chemische Zusammensetzung sowie die pharmakologischen Anwendungen von Propolis diskutiert, was darauf hinweist, dass die Forschung an diesem natürlichen Heilmittel weiterhin von Interesse ist6.

Gesundheitsfördernde Eigenschaften Hauptbestandteile
Antibakteriell Harz und Balsam (ca. 50%)
Antiviral Wachs (ca. 35%)
Antioxidativ Flüchtige Öle (ca. 10%)
Immunverstärkend Blütenpollen (ca. 5%)
Entzündungshemmend Vitamine und Mineralstoffe (verschiedene)

Die vielseitigen Vorteile von Propolis haben zahlreiche Studien zur Untersuchung seiner gesundheitlichen Wirkungen motiviert. Insgesamt zeigt sich, dass Propolis als natürliches Heilmittel großes Potenzial besitzt, doch müssen weiterführende klinische Studien durchgeführt werden, um seine Wirksamkeit vollständig zu bestätigen86.

Risiken und Nebenwirkungen bei der Anwendung von Propolis

Obwohl Propolis weithin für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt ist, dürfen die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen nicht übersehen werden. Die Anwendung von Propolis kann insbesondere bei empfindlichen Personen oder bei übermäßigem Konsum Gesundheitsrisiken bergen.

Mögliche Allergien und Hautreaktionen

Propolis Allergie ist ein häufiges Risiko, vor allem bei Personen, die bereits auf Bienenstiche oder Pollen allergisch reagieren. Allergenische Reaktionen können selten, aber ernsthaft sein und umfassen Hautrötungen, Schwellungen und Juckreiz9. Personen mit Asthma oder atopischen Zuständen sollten ebenfalls vorsichtig sein. Schwere allergische Reaktionen sind selten, jedoch gefährlich, besonders für Patienten mit Asthma oder Atopien10. Wer auf Wespen- oder Bienenstiche allergisch reagiert, sollte die Einnahme von Propolis meiden9.

Interaktionen mit Medikamenten

Ein weiteres Gesundheitsrisiko besteht in den möglichen Wechselwirkungen zwischen Propolis und bestimmten Medikamenten. Es gibt Berichte über erhöhte Leberwerte und sogar Nierenversagen in Verbindung mit Propolis Einnahme11. Insbesondere sollte bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmern Vorsicht geboten sein, da Propolis die Wirkung dieser Medikamente beeinflussen kann. Die Bestimmung von sicheren Dosierungen und Wechselwirkungen bleibt weiterhin ein aktives Forschungsgebiet.

Gefahr von Schadstoffbelastungen

Ein zusätzliches Gesundheitsrisiko bei der Anwendung von Propolis ergibt sich aus möglicher Schadstoffbelastung. Einige Produkte enthalten hohe Mengen an Pyrrolizidin-Alkaloiden, die bei langfristigem Konsum zu Leber- und Lungenschäden sowie einem erhöhten Krebsrisiko führen können10. Diese Substanzen kommen vermehrt in Propolis aus bestimmten Regionen wie Australien und Neuseeland vor10. Monitoring von Kontaminanten und Schadstoffen in Propolis und anderen Bienenprodukten ist daher unerlässlich11. Schwangere und Stillende sollten ebenfalls gewarnt werden, Propolis zu meiden, aufgrund der potenziell schädlichen Auswirkungen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die sorgfältige Berücksichtigung der Risiken und Nebenwirkungen entscheidend ist, um die Gesundheitsrisiken bei der Anwendung von Propolis zu minimieren. Eine Dosierung unterhalb der empfohlenen Grenzwerte und ein umfassendes Verständnis der möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen tragen dazu bei, die Sicherheit dieses Naturprodukts zu gewährleisten.

Quellenverweise

  1. https://www.netdoktor.de/medikamente/propolis/
  2. https://www.deutschland-summt.de/files/media_ds/pdfs/2019/Recherche der beegut GmbH zu Propolis.pdf
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Propolis
  4. https://beeandyou.de/blogs/blog/wie-wird-propolis-hergestellt-der-produktionsprozess-des-propolis
  5. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/propolis-fuer-ein-staerkeres-immunsystem-21056
  6. https://bienen.info/propolis-ein-wundermittel-eine-biologin-klaert-auf/
  7. https://imkergut.de/blog/propolis-tinktur-und-loesung/
  8. https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Propolis-Manuka-Honig-und-Gelee-Royale-Wie-gesund-sind-Bienenprodukte,bienenprodukte102.html
  9. https://gesundheitszentrum-kleis.de/leben/propolis-und-honig-gesundes-von-der-biene/
  10. http://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/12355-propolis
  11. https://www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2016/fk6-propolis-und-krebs.php

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