Wussten Sie, dass viele angebotene Gebrauchtwagen zurückgedrehte Kilometerstände aufweisen und besonders bei hochwertigen, jüngeren Gebrauchtwagen am häufigsten der Kilometerstand manipuliert wird1? Ein Gebrauchtwagenkauf ist stets mit Vorsicht zu genießen, daher ist es wichtig, auf einige grundlegende Aspekte zu achten.
Sowohl Tipps zum Gebrauchtwagenkauf als auch eine fundierte Autokauf-Beratung können helfen, teure Fehler zu vermeiden. Experten raten beispielsweise, jemanden zur Besichtigung mitzunehmen, um Fehler zu erkennen, die alleine nicht aufgefallen wären. Die Probefahrt ist dabei essentiell und sollte bei kaltem Motor stattfinden, um eventuelle Mängel, etwa an der Steuerkette, festzustellen1.
Mit modernen Diagnosegeräten können echte Kilometerstände in verschiedenen Steuergeräten angezeigt werden, was das Risiko von Manipulationen reduziert1. Zudem haben alle Benziner ab 2001 und alle Diesel ab 2004 eine On-Board-Diagnose und einen Fehlerspeicher, welche wichtige Informationen über den Fahrzeugzustand liefern können1.
Um Unfallschäden und Passungenauigkeiten zu erkennen, ist es ratsam, die Fahrzeugkarosserie auf Unfallschäden und Reparaturen zu prüfen. Ein Lackschichtdicken-Messgerät kann hierbei helfen, nachträglich lackierte Stellen zu identifizieren1. Die Überprüfung auf einer Hebebühne bietet zudem wichtige Einsichten, wie rostfreie Teile und intakte Gummis1.
Ein gut durchdachter Gebrauchtwagenkauf beinhaltet zudem umfassende Informationen über das Wunschauto im Vorfeld und genaue Preisvergleiche. Schließlich sollten alle Vereinbarungen schriftlich festgehalten werden, um späteren Streit zu vermeiden, und die Bargeldübergabe sollte an einem sicheren Ort erfolgen1. Durch diesen Ratgeber Gebrauchtwagen vermeiden Sie häufige Fehler beim Autokauf.
Beim Kauf eines Gebrauchtwagens ist es wichtig, dass das Auto vom Vorbesitzer abgemeldet wird. Überprüfen Sie daher, ob alle notwendigen Unterlagen vorhanden sind und ob das Auto ordnungsgemäß abgemeldet wurde. Wenn Sie das Auto selbst abmelden müssen, sollten Sie dies innerhalb von sieben Tagen nach dem Verkauf tun, um Bußgelder zu vermeiden. In Berlin können Sie dies auf „Auto abmelden Berlin„ erledigen.
Probefahrt und technische Prüfung
Eine umfassende Probefahrt ist unerlässlich beim Gebrauchtwagen-Check. Es empfiehlt sich, mindestens drei Fahrzeuge zu vergleichen, bevor eine Entscheidung getroffen wird2. Eine Probefahrt sollte mindestens 45 Minuten dauern und tagsüber auf einer abwechslungsreichen Strecke erfolgen3. Kunden mit ernsthaftem Kaufinteresse können das Fahrzeug sogar für mehrere Stunden oder ein Wochenende zur Probe nutzen3.
Der Motor sollte kalt sein
Beim Gebrauchtwagen-Check sollte besonderes Augenmerk auf das Kaltstartverhalten gelegt werden. Ein Kaltstart kann verborgene Mängel wie eine defekte Steuerkette schnell sichtbar machen. Während der Probefahrt sollten alle Funktionen des Autos getestet werden, einschließlich Automatikgetriebe, Geradeauslauf und Klimaanlage, um mögliche Fahrzeugmängel zu erkennen.
Elektronische Systeme prüfen
Heutzutage ist es besonders wichtig, die elektronischen Systeme eines Gebrauchtwagens zu prüfen. Mit einem OBD2-Adapter und einer Diagnose-App können Autokäufer den Fehlerspeicher auslesen und so mögliche elektronische Störungen aufdecken. Es wird empfohlen, auf Diskrepanzen in den gespeicherten Daten der Steuergeräte zu achten, besonders bei jüngeren, hochwertigen Gebrauchtfahrzeugen. Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey aus dem Jahr 2014 verzichten 82 Prozent der Befragten nicht auf eine Probefahrt, trotz Informationsbeschaffung im Internet3.
Autohändler sind nicht verpflichtet, Probefahrten anzubieten, und können diese unter bestimmten Bedingungen absagen3. Zudem sollte im Kaufvertrag sowohl der abgelesene Kilometerstand als auch die Gesamtfahrleistung vermerkt sein, um spätere Diskrepanzen zu vermeiden4. Elektronische Störungen und mögliche Manipulationen am Kilometerstand lassen sich leicht erkennen, wenn man den Fehlerspeicher ausliest.
Überprüfung der Fahrzeugkarosserie
Eine umfassende Fahrzeugkarosserie-Inspektion ist unerlässlich, um den Zustand eines Gebrauchtwagens zu beurteilen. Verschiedene Aspekte sollten dabei geprüft werden, um mögliche Unfallschäden erkennen zu können.
Anzeichen für Nachlackierungen
Die Erkennung von Nachlackierungen kann Aufschluss über vergangene Reparaturen geben. Ein Lackschichtdicken-Messgerät hilft dabei, Unterschiede in der Lackdicke festzustellen. Dies ist besonders wichtig, da unentdeckte Karosserieschäden zu schlechterem Fahrverhalten, erhöhtem Kraftstoffverbrauch und schnellerem Reifenverschleiß führen können56. Auch Farbnebel und verkratzte Schraubenköpfe sind Indikatoren für Nachlackierungen, die auf nicht gemeldete Unfallschäden hindeuten können.
Spaltmaße kontrollieren
Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Fahrzeugkarosserie-Inspektion ist die Spaltmaße Überprüfung. Unregelmäßige Spaltmaße deuten oft auf frühere Manipulationen und Reparaturen hin. Im Falle einer Karosserievermessung können Deformationen im Millimeterbereich präzise festgestellt werden6. Moderne Fahrzeuge, die aus leichteren Materialien wie Aluminium gefertigt sind, haben sehr geringe Messtoleranzen, wodurch kleinste Abweichungen auffallen6. Die regelmäßige Überprüfung der Spaltmaße kann daher wesentliche Erkenntnisse liefern, um Lackdefekte festzustellen und die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs sicherzustellen.
Prüfpunkte | Werkzeuge | Beobachtungen |
---|---|---|
Lackschichtdicken-Messung | Lackschichtdicken-Messgerät | Abweichungen in Lackschichtdicken |
Spaltmaßkontrolle | Visuelle Inspektion | Unregelmäßige Spaltmaße |
Verschleißprüfung | Vergleich mit Laufleistung | Unstimmigkeiten beim Verschleißzustand |
Unfallschäden erkennen | Detaillierte Inspektionsprotokolle | Hinweise auf nicht gemeldete Schäden |
Wahl des richtigen Gebrauchtwagen
Beim Gebrauchtwagenkauf ist es wichtig, den richtigen Ansatz zu wählen. Entscheidet man sich für den Privatverkauf oder den Kauf bei einem Händler?
Privatkauf vs. Händlerkauf
Der Privatverkauf bietet oft tiefere Einblicke in die Fahrzeughistorie und mehr Verhandlungsspielraum. Gleichzeitig sind viele Gebrauchtwagenangebote bei Privatverkäufen günstiger als bei Händlern7. Händler bieten hingegen oft eine Garantie und eine rechtliche Absicherung, was besonders bei teureren Modellen attraktiv sein kann. Während Privatverkäufe meist günstiger sind und durch individuellere Verhandlungstaktiken ein Schnäppchen gefunden werden kann, bieten Händler oft eine größere Auswahl und mehr Sicherheit.
Marktanalyse durchführen
Eine gründliche Preisanalyse des Marktes ist entscheidend, um überteuerte Angebote zu vermeiden und realistische Preiserwartungen zu entwickeln. Die Preise für Gebrauchtwagen sind zuletzt stark gestiegen, infolge von Lieferengpässen bei Neuwagen und erhöhter Nachfrage nach Gebrauchtwagen7. Dennoch können flexible Auswahlkriterien wie Farbe und Ausstattung zu Kosteneinsparungen führen7. Es gibt Neuwagen für vierstellige Preise, für 12,000 Euro und für 22,000 Euro, aber viele Statuswagen verlieren in den ersten Jahren enorm an Wert8.
Moderne Vergleichsportale wie Verivox und Check24 können genutzt werden, um Versicherungsbeiträge zu vergleichen und so weitere Einsparungen zu erzielen7. Schließlich bedeutet der Kauf eines Gebrauchtwagens immer auch mögliche zukünftige Reparaturkosten, die jedoch durch die Wahl der richtigen Werkstatt minimiert werden können9. Sätze für halbwegs normale Autos steigen bei Benzinern selten über 100 und bei Dieseln kaum über 200 Euro8.
„Die Produktion eines Autos verbraucht rund 20 Prozent der Gesamtenergie des Autolebens.“8
Insgesamt bleibt durch eine sachkundige Preisanalyse und gezielte Verhandlungstaktiken das Schnäppchen finden für den Käufer realistisch und erreichbar.
Wichtige Dokumente und Kaufvertrag
Beim Gebrauchtwagenkauf ist es entscheidend, alle wichtigen Autodokumente sorgfältig zu prüfen und sicherzustellen, dass sie vollständig sind. Zu den unverzichtbaren Dokumenten gehören die Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II, die Prüfberichte der letzten Hauptuntersuchung, das Inspektionsheft, Rechnungen und die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs10. Diese Dokumente geben Aufschluss über den Zustand und die Historie des Autos und helfen, einen vollständigen Überblick zu erhalten.
Ein Kaufvertrag sollte präzise und detailliert formuliert werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Er muss wichtige Informationen wie die Adressen und Identifikationsnummern von Käufer und Verkäufer, die Fahrzeug-Identifizierungsnummer, die Zulassungsbescheinigungsnummern sowie eventuelles Zubehör und Schäden enthalten10. Zusätzliche Vereinbarungen, wie die Mitgabe von Winterreifen, sollten unbedingt im Kaufvertrag festgehalten werden10. Händler haften zwei Jahre für nicht von ihnen verursachte Mängel, während private Anbieter die gesetzliche Gewährleistung ausschließen können11.
Eine gründliche Überprüfung des Kaufvertrags ist unerlässlich, um für *Sicherheit beim Autokauf* zu sorgen. Dies beinhaltet auch, genügend Zeit einzuplanen, um alle Klauseln des Vertrags in Ruhe durchzugehen und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen. Es empfiehlt sich, alle Belege, zum Beispiel für Unfallreparaturen, sorgfältig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Reparaturarbeiten ordnungsgemäß durchgeführt wurden10. Vergewissern Sie sich, dass die elektronische Versicherungsbestätigungsnummer (eVB-Nummer), die aus sieben Zeichen besteht, vollständig und korrekt ist12.
Am Ende sollte darauf geachtet werden, dass sowohl Käufer als auch Verkäufer den Vertrag vollständig ausfüllen und unterschreiben. Ist der tatsächliche Besitzer des Fahrzeugs nicht beim Verkauf involviert, sollte eine Vollmacht vorgelegt werden, um die Gültigkeit des Verkaufs zu gewährleisten10. So schaffen Sie eine verlässliche Basis für den Gebrauchtwagenkauf und sichern sich gegen spätere Unannehmlichkeiten ab. Ein umfassend ausgearbeiteter Kaufvertrag und die Prüfung aller relevanten Dokumente garantieren eine reibungslose Abwicklung des Gebrauchtwagenkaufs und erhöhen die Sicherheit beim Autokauf signifikant.
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